Nicht alles ist Gold, was glänzt: Orte unseres Engagements in Sri Lanka

Der im Nordosten liegende Bezirk Trincomalee sowie die sich südlich entlang der Küste anschließenden Bezirke Batticaloa und Ampara bilden die Region der Ostküste Sri Lankas. Hier unterstützt und finanziert die Srilankahilfe seit 2005 humanitäre Projekte. In dieser in weiten Teilen wirtschaftlich nach wie vor unterentwickelten Region leben vor allem Tamilen und Muslime sowie eine nicht unbeachtliche Zahl von Christen.

 

Dank kilometerlanger Sandstrände haben Teile der Region das Potenzial für einen erfolgreichen Tourismus und damit einen wirtschaftlichen Aufschwung. Das gilt insbesondere für Kalkudah und Passekudah, in denen Nürnberger Bürger und unser Verein sich in den ersten Jahren nach dem Tsunami engagiert haben. Sie sind heute attraktive Ziele für Freizeit und Urlaub. 

 

Von aufblühenden Tourismus profitieren nur verhältnismäßig wenig Bewohner der Ostküstenregion.

Der größte Teil der in den Bezirken Trincomalee, Batticaloa und Ampara lebenden Bevölkerung lebt von Fischerei und Arbeit als Tagelöhner in der Landwirtschaft. Es mangelt vielen Menschen an Schulbildung und beruflicher Qualifikation. Die Quote der Erwerbslosen und auf Unterstützung Angewiesenen ist hoch. Es fehlen Einrichtungen zur beruflichen Qualifikation sowie private und öffentliche Infrastruktur, die der erwerbsfähigen Bevölkerung ausreichend Arbeitsmöglichkeiten bieten.

Die Region war in dem in dem seit 2006 bis Mitte 2009 erneut heftig aufgeflammten Konflikt zwischen Tamilen und Singhalesen erheblich betroffen: durch Attentate, Anschläge und durch Zu- und Abwanderung einer großen Zahl von so genannten IDPs, das heißt, den Flüchtlingen, die zahlreich aus dem Norden des Landes kamen. Und starke Monsunregen in den Jahren 2006 und 2008 haben insbesondere im Bezirk Ampara viele Menschen obdachlos gemacht.  


Lokale Schwerpunkte unseres Engagements

2005 - 2006: Kalkudah 

Das zum Bezirk Batticaloa gehörende Kalkudah ist ein kleines Fischerstädtchen in einem der schönsten Küstengebiete im Osten Sri Lankas. In dem Dorf und in der Umgebung leben vor allem Familien. Allein in Kalkudah kamen im Tsunami über 300 Menschen um, über 3.000 Menschen wurden obdachlos.

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2009 - heute: Kalmunai

Kalmunai ist mit über 100.000 Einwohnern größte der an der Ostküste gelegenen Städte. Mit rund 4.000 Toten und einem Vielfachen an Menschen, die durch den Tsunami obdachlos wurden, gilt sie als die vom Tsunami am stärksten betroffene Gemeinde des Landes. Hier leben vor allem Tamilen und Muslime

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2011 - heute: Kattankudy

Kattankudy gilt mit  über 50.000 Personen als  einer der am dichtesten besiedelten Städte Südostasiens. Hier leben vor allem Muslime. Traurige Berühmtheit erlangte der Ort 1990, als bei einem Massaker 160 Moscheebesucher von Angehörigen der LTTE (Tamil Tigers) erschossen wurden.

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2013 - heute: Eravur

Die Gemeinde Eravur ist eine der ärmsten Gemeinden Sri Lankas. Hier leben knapp 11 Tausend Familien – der Anteil von Kindern und Jugendlichen im Schulalter ist hoch. Viele Einwohner sind praktisch arbeitslos und haben – wenn überhaupt – nur unregelmäßige Einkünfte. Meist arbeiten sie dann als Tagelöhner in Landwirtschaft, Fischereiwesen oder Viehzucht.  

In Eravur hat die Srilankahilfe sich erst relativ spät engagiert. Die Arbeit am ersten, aber zugleich größte Projekt, das der Verein gemeinsam mit der Stadt Nürnberg in Eravur realisierte, startete erst 2013. Am Rande von Eravur wurde die Siedlung Klein-Nürnberg erbaut, die 25 Familien, die zuvor in Notunterkünften gewohnt hatten, ein neues Heim fanden. 

Mit Geldern der Srilankahilfe wurde inzwischen eine Vorschule mit Spielplatz gebaut, die seit Oktober 2018 von rund 60 Kindern im Alter von 3 bis 5 Jahren aus Klein-Nürnberg und der angrenzender Siedlungen besucht wird. 

2020 startete der Verein sein jüngstes Projekt, nämlich den Bau eines Zentrums für Schüler der der Sekundarstufe und für Schulabgänger zur Vorbereitung auf Schulabschluss und den Einstieg ins Berufsleben. 

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