2016 und danach: Eine Beziehung, getragen von Freundschaft und Nachhaltigkeit

Zum Ende des Jahres 2015 hatte die Stadt München in Aussicht gestellt, die städtischen Mittel, die für Projekte in Sri Lanka nach dem Tsunami in Höhe von knapp 15.000 Euro übriggeblieben waren, der Srilankahilfe Nürnberg zu spenden. Der Verein wurde gebeten, Vorschläge für mögliche Projekte zu vorzulegen. 


2016-2017: Ausbildungszentrum in Eravur wird ausgebaut

Die Stadt München entschied sich, den Erweiterungsbau des Ausbildungszentrums in Kattankudy zu finanzieren. Dr. Fahmy wurde gebeten, die notwendigen Schritte für die Realisierung des Projekts im Jahr 2016 vorzunehmen. Nachdem der Verein die für den geplanten Erweiterungsbau des Ausbildungszentrums detaillierten Informationen zum Ablauf der Bauarbeiten der Stadt München eingereicht hat, überwies diese eine Spende in Höhe von 14.800 Euro. 

Die Arbeiten an dem zweistöckigen Anbau mit 210 Quadratmetern Nutzfläche starteten dann im April 2016. Bauträger war wie schon beim ersten Bauprojekt die Young Muslim Front. Dr. Fahmy und ein von ihm bestellter Accountant überwachten die Bauarbeiten und die ordnungsgemäße Abwicklung des Projekts. In das Projekt hat der Verein insgesamt rund 35.500 Euro für das Projekt überwiesen. 

In dem neuen Trakt werden Schüler der Sekundarstufe auf ihren Schulabschluss vorbereitet. In erster Linie dient das Programm dazu, dass Jugendliche die Schule nicht vorzeitig und ohne Abschluss verlassen.

Ziel dieses Angebots ist es aber auch, möglichst viele Jugendliche frühzeitig mit der immer stärker von IT und Digitalisierung beherrschten Welt und den sich wandelnden Anforderungen der Arbeitswelt vertraut zu machen. 

Von dem Angebot profitieren jährlich jeweils rund 70 Schüler und Schülerinnen der letzten zwei Jahrgänge vor ihrem Schulabschluss.

Zusätzlich gibt es Sprachunterricht in Singhalesisch und Englisch. Das soll ebenfalls dazu dienen, die Chancen für den Einstieg in einen Beruf zu erleichtern. Muslime und Tamilen sprechen dieselbe Sprache, nämlich Tamil, und schreiben in einer sich vom Singhalesischen unterscheidenden Schrift. Dazu sollte man wissen, dass die singhalesische Regierung im Jahr 2016 entschieden hat, dass schulpflichtige Kinder – egal welcher ethnisch-religiösen Gruppe sie angehören, Singhalesisch, Tamil und Englisch erlernen müssen. Derzeit arbeiten Bildungsministerium und Schulbehörden des Landes an der Implementierung dieser Entscheidung in den Schulen. 



Soforthilfe nach starken Monsun-Niederschlägen und Überschwemmungen 

Im November 2016 überwies der Verein 1.000 Euro, um Schülerinnen und Schülern wegen des 2015 schon im Oktober einsetzenden schweren Monsunregens an der Ostküste Sri Lankas zu helfen. Von dem Geld wurden Schulmaterialien angeschafft. Diese wurden in dem von der Srilankahilfe und den Spenden Nürnberger Bürger finanzierten Ausbildungszentrum in Kattankudy an rund 1.000 Kinder und Jugendliche verteilt.


2018: Verein finanziert den Bau einer Vorschule für Kinder in Klein Nürnberg und Umgebung

Das jüngste inzwischen fertig gestellte Projekt ging Ende 2017 in Planung. Es handelt sich um den Bau einer Vorschule für Kinder, die in der Siedlung Klein-Nürnberg und in den angrenzenden Wohngebieten leben. Die Vorschule bietet rund 80 Kindern im Alter von 3 bis 5 Jahren Spiel- und Lernmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe ihres Wohnquartiers. 

 

Davon profitieren nicht nur die Kinder aus der Siedlung „Klein-Nürnberg“ sondern auch Kinder aus der näheren Umgebung. Denn in der Zeit nach der Eröffnung der Siedlung im Jahr 2014 wurde – von anderen gemeinnützigen Organisationen finanziert – in unmittelbarer Nachbarschaft weiter gebaut. Den dort hinzu gezogenen Bewohnern soll die Vorschule deshalb ebenfalls zugutekommen. In den Bau der Einrichung und eines dazu gehörenden Spielareals investierte der Verein insgesamt rund 30.800 Euro. 

 

Im März 2019 reisten Mitglieder des Vereins erneut an die Ostküste Sri Lankas, um die Projekte zu besuchen, die sie finanziert und unterstützt haben. Höhepunkt der Reise war die Einweihungsfeier zu der neuen Einrichtung. Sie gab den Vereinsmitgliedern auch reichlich Gelegenheit zu Kontakten mit den Bewohnern der Siedlung und zu Gesprächen mit Gemeindevertretern und Angehörigen der für die Realisierung des Projekts verantwortlichen Ul Dawood Foundation über mögliche zukünftige Aktivitäten. Mehr dazu


2020 - ???:  Bau eines schulischen Förderzentrums in Eravur in schweren Zeiten

Nach mehreren Anläufen und einem ersten konkreten Vorschlag traf Ende 2019 ein Antrag aus Sri Lanka beim Verein mit der Bitte ein, die Errichtung eines schulischen und beruflichen Förderzentrums in Eravur an der Ostküste Sri Lankas zu finanziell zu unterstützen. Antragsteller ist die UL Dawood Foundation, mit der der Verein bereits zwei größere Projekte in Eravur erfolgreich realisiert hat: den Bau der Siedlung „Klein-Nürnberg“ für 25 durch Tsunami beziehungsweise Bürgerkrieg obdachlos gewordenen Familien sowie einer Vorschule in „Klein Nürnberg“.

 

Die im Bildungs- und Schulbereich an der Ostküste Sri Lankas aktive UL Dawood Foundation unterhält bereits seit einigen Jahren ein kleines Lern- und Ausbildungszentrum in Eravur. In der Einrichtung will man Schüler der Sekundarstufe dabei unterstützen, die Schulausbildung erfolgreich zu abzuschließen, und sie auf die Anforderungen vorzubereiten, die mit dem Einstieg in den Beruf beziehungsweise in ein Studium auf sie zukommen. Außer dieser Einrichtung für Schüler aus armen Familien gibt es keine andere Fördereinrichtung dieser Art.  

 

Seit langem zeigt sich nämlich, dass der Bedarf an schulischer und berufsvorbereitender Förderung viel größer ist als das, was die bisher existierende Einrichtung leisten kann. Die UL Dawood Foundation möchte deshalb ihr Angebot ausweiten. Dafür benötigen sie ein größeres Gebäude, in dem jährlich rund 300 Schüler der Sekundarstufe und Schulabgänger auf den Schulabschluss sowie die praktisch-berufliche beziehungsweise universitäre Zukunft vorbereitet werden sollen. 

 

Die Vereinsmitglieder haben sich einstimmig entschieden, dieses Projekt, das im Jahr 2020 realisiert werden sollte, zu finanzieren und zu unterstützen. Der Bau des zweistöckigen Gebäudes mit knapp 190 Quadratmeter Nutzfläche inklusive Möblierung und technischer Ausstattung soll insgesamt rund 50.000 Euro kosten. Davon trägt die UL Dawood Foundation 10.000 Euro. Mehr dazu