Nürnberger Bürger und Unternehmen engagierten sich schon kurz nach dem Tsunami in Sri Lanka

Aus Spenden von Unternehmen und Bürgern finanzierte Projekte in und um Kalkudah waren unter anderem:

  • Bau einer sanitären Anlage in einem Tsunamilager in Kalkudah
  • Bau einer Siedlung von rund 100 Häusern in Valachenai nördlich von  Kalmunai im damals tamilisch autonomen Gebiet gelegen 
  • Sanierung zweier Kindergärten in Kalkudah
  • Beschaffung von Fahrrädern für Fischer aus Kalkudah die umgesiedelt wurden
  • Beschaffung von Nähmaschinen für Tsunami-Witwen in der Gemeinde


2006 brach der Konflikt zwischen tamilischen Rebellen und Singhalesen wieder aus

Schon kurz nach der Gründung des Vereins im März 2006 wurde die Planung von Aktivitäten in Kalkudah und Umgebung von den gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Tamilen und Singhalesen in Sri Lanka überschattet. Das nach dem Tsunami geschlossene Stillhalteabkommen zwischen der von Singhalesen dominierten Regierung und tamilischen Organisationen, insbesondere der LTTE (Liberation Tigers of Tamil Eelam – kurz: Tamil Tigers), zerbrach. Der seit den 80er Jahren schwelende ethnische Konflikt flammte Anfang des Jahres 2006 wieder auf. 

Das geschah in der Zeit, als das letzte und vom Investitionsvolumen her größte Projekt vom Amt für Internationale Beziehungen der Stadt Nürnberg eingeleitet wurde. Offiziell war der Bau eines von der in Nürnberg ansässigen GfK Gruppe finanzierten Krankenhauses in Kalkudah im Dezember 2005 gestartet worden.

 

Wegen starker Monsunniederschläge ging es zunächst nur langsam voran, bis im Frühjahr 2006 dann endlich die Arbeiten am Fundament des Gebäudes begannen. Nachdem kurz nach Baubeginn eine Gruppe von Menschen auf der Straße vor dem Gelände des Krankenhauses erschossen worden waren, kamen die gerade erst begonnenen Arbeiten zum Erliegen.

 

Es begann eine Phase des Abwartens. Niemandem, nicht einmal den großen humanitären Organisationen, wurde die Einreise in die Ostküstenregion erlaubt. Nach und nach zogen sich fast alle Organisationen, die noch an der Ostküste tätig waren, aus der Region zurück. 

 

Ein so großes Projekt wie den Bau eines Krankenhauses, der sowohl vom Wohlwollen der politischen Instanzen Sri Lankas als auch von der Zustimmung lokaler Ansprechpartner abhängig war, zu realisieren, war unter den gegebenen Umständen ein mehr als riskantes Unterfangen. 

 

Mit der andauernden Ungewissheit mehrten sich auch im Kreis der Vereinsmitglieder die Stimmen, die dafür plädierten, sich nach alternativen Projekten in Gebieten umzuschauen, die nicht mit so große Risiken  verbunden waren.

 

 

Sich ein Bild über die Situation in Kalkudah und Umgebung sowie in den gesperrten Ostküstenbezirken zu verschaffen, war nicht ganz einfach, denn die Aussagen zur Situation in der Region und zum Krankenhausprojekt blieben vage und widersprachen einander.

 

In der ursprünglichen Patenregion in Kalkudah gelang es noch, ein letztes kleineres Projekt zu realisieren: Der Verein und die Stadt Nürnberg unterstützten mit jeweils 5.000 Euro ein Projekt der Christoffel-Blinden-Mission in Kalkudah. Dort wurden traumatisierte und psychisch kranke Frauen, deren Kinder sowie Schwangere betreut und unterstützt.