Bei den Gesprächen zu zukünftigen Projekten hatte Dr. Fahmy dem Amt für Internationale Beziehungen und der Srilankahilfe Nürnberg auch den Bau einer Siedlung vorgeschlagen, die 25 Familien in der Gemeinde Eravur, die ihre Häuser während des Bürgerkriegs verloren hatten uns seither in Notunterkünften wohnten, eine neue Heimat verschaffen sollte
Der Verein und das Amt entschieden, dieses Projekt in Angriff zu nehmen, sobald die materiellen und organisatorischen Voraussetzungen für den Start der Bauarbeiten geklärt sowie Baupläne und Kalkulation vorlagen und ein Bauträger gefunden war. Anfang des Jahres 2013 lagen dann die Baupläne und eine Kalkulation für das Siedlungsprojekt vor. Die Gemeinde hatte sich bereit erklärt, ein für den Bau von mindestens 25 Häusern geeignetes Grundstück zur Verfügung zu stellen.
Bauträger war die Educational and Social Welfare Development Organization (ESDO. UL. Dawood Foundation) Eravur sein. Das Siedlungsprojekt war mit 125.000 Euro veranschlagt, die je zur Hälfte aus Mitteln der Srilankahilfe und aus Geldern, die der Stadt Nürnberg aus Tsunamispenden verblieben waren, finanziert wurden. Die Projektüberwachung und -kontrolle lag bei Dr. Fahmy Ismail, UN-Habitat.
Zweck der Reise war es, die von ihnen finan-zierten Einrichtungen und die in der Entwick-lung befindlichen Projekte zu besuchen. Sie wollten mit Verantwortlichen vor Ort über die weitere Zusammenarbeit sprechen. Ein Höhe-punkt der Reise war die feierliche Einweihung des Ausbildungszentrums in Kattankudy. Am 29. April 2013, wurde die Nürnberger Dele-gation von Bürgern der Stadt Kattankudy mit einer beeindruckenden Zeremonie empfangen.
In das Ausbildungszentrum integriert und er-weitert wurde die Hussaniya Vorschule, jetzt unter dem Namen „Kids College“, in der rund 75 Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren betreut werden. Zu der Einrichtung gehören jetzt nicht nur Toiletten und Waschmöglichkeiten, sondern auch der kleine Spielplatz in einem von einer Mauer geschütztem Bereich, den die Srilankahilfe 2012 bereits mit 5.500 Euro finanziert hatte.
Im Obergeschoss des zweistöckigen Neubaus hatte das Career Development Center inzwischen seine Arbeit aufgenommen. Es richtet sich an Schulabgänger aus der Ostküstenregion, denen es nicht gelingt, einen der knappen Studienplätze an einer der Universitäten des Landes zu erhalten. In IT- und Computer-Kursen sollen sie Kompetenzen erwerben, die ihnen damit den Einstieg ins Berufsleben erleichtern.
Das Gebäude, dessen Errichtung rund 25.000 Euro kostete, war jeweils zur Hälfte aus Mitteln, die dem Amt für Internationale Beziehungen noch aus Restgeldern der Tsunamispenden geblieben waren, und aus Mitteln der Srilankahilfe finanziert worden. Der Verein hatte darüber hinaus die Anschaffung der Computer und des Mobiliars im Ausbildungszentrum mit einem Betrag von 9.900 Euro übernommen. Mehr dazu
Die Reisenden besuchten auch das Heinrich A. Litzenroth Memorial Health Center und Kinderklinik im Ashroff Memorial Hospital. Aus dem mit Spenden der GfK erbauten und im April 2010 eröffneten Heinrich A. Litzenroth Memorial Health Center ist inzwischen eine gut besuchte und erfolgreiche Einrichtung geworden.
Auch der Besuch in der Intensivstation der Kinderklinik im Ashroff Memorial Hospital war sehr erfreulich. Inzwischen war die Intensivpflege-Station für Kinder voll in Betrieb genommen worden und ist die für schwerstkranke Kinder wichtigste Anlaufstation in der Region geworden.
Die Reisenden besuchten zum ersten Mal die Gemeinde Eravur und den Baugrund, auf dem inzwischen der Boden aufbereitet worden und die ersten Fundamente der zukünftigen Häuser zu sehen waren. Und sie trafen erstmals auch einige der zukünftigen Bewohner der Siedlung. Die Baukosten in Höhe von insgesamt 125.000 Euro übernahmen je zur Hälfte das Amt für Internationale Beziehungen der Stadt Nürnberg und die Srilankahilfe Nürnberg.
Die Gemeinde wird das notwendige Land für den Bau von 25 Häusern mit zur Verfügung stellen. Ein solches etwa 50 qm großes Haus mit Toilette und Wasseranschluss war mit 5.000 Euro budgetiert.
Bauträger war die zur UL Dawood Foundation gehörende Educational and Social Welfare Development Organization (ESDO), Eravur, die sich seit über 15 Jahre um Bildungs- und Ausbildungsprojekte in der Region kümmert. Darüber hinaus hat sie sich nach dem Tsunami und auch in den bis 2009 andauernden gewaltsamen ethnischen Konflikten zwischen Tamilen und Singhalesen engagiert und für eine friedliche Ko-Existenz der Bevölkerungsgruppen einsetzt. Die Projektüberwachung und -kontrolle blieb bei Dr. Fahmy, UN-Habitat. Die Häuser sollten in etwa zu gleichen Teilen besonders armen tamilischen und muslimischen Familien zugewiesen werden. Die Auswahl der Familien trifft der „Divisional Secretary“ der Gemeinde Eravur. Mehr dazu
Anlass dafür war die Einweihung von Klein-Nürnberg in Eravur. Auf der Eröffnungsfeier, an der allem voran die Bewohner von Klein-Nürnberg teilnahmen, dankte der Bürgermeister der Gemeinde Eravur Seyed Ali Zahir Moulana allen Beteiligten, insbesondere aber den Bürgern von Nürnberg für ihr einmaliges Engagement: „Sie haben die Menschen, die in dieser neuen Siedlung eine Heimat gefunden haben, glücklich gemacht. Sie haben sie darin bestärkt, aktiv zu werden und ihr Leben neu zu gestalten.“
Denn schon während die Häuser gebaut wurden, hatten sich die Bewohner an den Maurer-, Tischler-, Dachdecker-Arbeiten usw. beteiligt. Und viele haben kurz nach ihrem Einzug damit angefangen, das zu ihrem Haus gehörende Land zu bewirtschaften, Gemüse anzubauen und kleine Gärten anzulegen
Das Jahr 2015 diente der Planung neuer Projekte und der Schaffung neuer finanzieller Polster, nachdem der Verein in Kooperation mit dem Amt für Internationale Beziehungen der Stadt Nürnberg in den Jahren 2013 und 2014 zwei größere Projekte realisiert hat.
Dem Verein lagen im Jahr 2015 zwei Projektanträge vor:
Im ersten Vorschlag ging es um einen Erweiterungsbau des Ausbildungszentrums in Kattankudy, das vor allem dazu dienen soll, Schülerinnen und Schülern der Sekundarstufe den Weg in weiterführende Ausbildungseinrichtungen und das Berufsleben zu erleichtern. Mehr dazu
Der zweite Vorschlag beinhaltete den Bau eines Kindergartens in „Klein-Nürnberg“ in Eravur, von dem nicht nur die Bewohner der Siedlung profitieren sollen, sondern auch Familien, die in den inzwischen neu gebauten Häusern in der Nachbarschaft wohnen. Mehr dazu