Ein Weg durch schwere und gute Zeiten - Chronik unseres Engagements


Seit 2005 leisten Bürger der Stadt Nürnberg humanitäre Hilfe an der vom Tsunami stark betroffenen Ostküste Sri Lankas. Und seit 2006 engagieren wir, die Mitglieder des Vereines „Nürnberger helfen Menschen aus Sri Lanka“ (Strilankahilfe Nürnberg), uns dafür auf dem Markt der Partnerstädte des Nürnberger Christkindlesmarkts.

Bevor wir auf die einzelnen Etappen unseres Engagements an Sri Lankas Ostküste eingehen, sei daran erinnert, dass Sri Lanka neben Indonesien zu den am schlimmsten vom Tsunami betroffenen Ländern gehörte. Das betraf insbesondere die so genannte Ostküstenregion mit den Bezirken Trincomalee, Batticaloa und Ampara. Hier hatte der Tsunami in den flachen Küstenregionen besonders hart zugeschlagen.


Opfer des Tsunami und der Seebeben am 26. Dezember 2004 in Südostasien*

 

Tote

Vermisste

IDPs (Internally Displaced People)

Indien

10,672

5,711

NA

Indonesien

110,229

12,132

703,518

Malaysia

68

6

8,000

Malediven

81

21

21,663

Myanmar

59

3

3,205

Sri Lanka

30,899

6,034

425,620

Thailand

5,303

3,396

NA

Somalia

150

NA

5,000

Seychellen

3

NA

NA

Gesamt

157,464

27,303

1,167,006

 

 

* Offizielle Angaben der jeweiligen Landes-

   regierungen



Doch damit nicht genug: Die Region wurde schon eineinhalb Jahre, nachdem der Tsunami dem Küstenstreifen so hart zugesetzt hatte, erneut schwer erschüttert, weil der seit den 80er Jahren immer wieder entbrannte ethnische Konflikt zwischen der singhalesischen Mehrheit und der tamilischen Minderheit wieder aufflackerte und in einen mehr als drei Jahre dauernden Bürgerkrieg mündete.  In dieser Zeit durften Zivilisten nur mit Erlaubnis des Militärs an die Ostküste reisen. Die meisten NGOs und andere humanitäre Initiativen stellten ihre Arbeit an der Ostküste ein.

 

Im Jahr 2007 gab es rund 350.000 so genannte IDPs (Internally Displaced Persons), das heißt Menschen, die wegen Tsunami, Bürgerkriegs und Unwetterkatastrophen ihr Wohngebiet dauerhaft verlassen mussten. Bis 2009 stieg ihre Zahl nach Berichten der UNHCR auf 650.000 Personen an. Die Teile des Landes, die besonders stark davon betroffen waren, sind neben dem (bis zum Ende des Bürgerkriegs autonomen von Tamilen verwalteten) Norden der Insel die drei Bezirke Trincomalee, Batticaloa und Ampara, die der Region der Ostküste angehören.

 

Seit dem Ende des Krieges herrscht Frieden im Land. Jedoch sind Sri Lanka und insbesondere die Regionen im Norden und Osten der Insel bis heute nicht gänzlich zur Ruhe gekommen. Experten und Medien sind der Meinung, dass sich die Situation im Land zwar inzwischen weitestgehend beruhigt hat, dass diese Ruhe – wie immer wieder auftretende kleinere Konflikte zwischen orthodoxen buddhistischen Gruppen und den Minderheitsgruppen zeigen – jedoch nicht bedeutet, dass das Verhältnis zwischen den ethnischen Gruppen befriedet ist.