Nach 26 Jahren gewaltsamen Widerstands und zweieinhalb Jahren wieder aufgeflammten Bürgerkrieg im Norden und Osten der Insel hat die von Singhalesen dominierte Regierung Sri Lankas die Rebellen
der LTTE (die so genannten Tamil Tigers) im Mai 2009 besiegt. Der Waffenstillstand wurde verkündet. Die Arbeiten am Bau des Gesundheitszentrums begannen unmittelbar.
Nach etwas mehr als fünf Jahren nach dem Tsunami im April 2010 nahm das größte der Nürnberger Hilfsprojekte, das aus Mitteln der GfK finanzierte Gesundheitszentrum in dem 50 km südlich von Kalkudah liegenden Kalmunai, seine Arbeit auf. Es trägt den Namen des im Tsunami umgekommenen GfK-Vorstand Heinrich A. Litzenroth.
Die Srilankahilfe finanzierte eine erste, sehr bescheidene medizinische Ausrüstung sowie Möbel für das Gesundheitszentrum. Für Kinder wurde ein Spielplatz auf dem Vorplatz der Einrichtung gebaut. Darüber hinaus wurde ein Ultraschallgerät angeschafft.
Auf Vorschlag der UN-Habitat finanzierte der Verein mit 20.000 Euro den Ausbau einer Intensivstation in der Kinderklinik des Ashraff Memorial Hospitals in Kalmunai, dem größten Krankenhaus im Bezirk Ampara, zu dem auch Kalmunai gehört.
Eine Spende in Höhe von 2.500 Euro ging darüber hinaus an das Unesco Village bei Kosgoda an der Westküste Sri Lankas. Hierbei handelt es sich um eine Siedlung für vom Tsunami betroffene Menschen, die von der in Sri Lanka tätigen deutschen Organisation Future for Children im Auftrag der Unesco gebaut wurde.
Im Jahr 2010 reisten Mitglieder der Srilankahilfe und erstmals nach 2006 wieder in die Ostküstenregion. Sie wollten die Patenregion in und um Kalkudah, in der die Stadt Nürnberg mit den nach dem Tsunami eingegangenen Spenden der Bürger Projekte gefördert hatte, besuchen und in Kalmunai an der Zeremonie anlässlich der Eröffnung des Heinrich A. Litzenroth Memorial Health Centers teilnehmen.
Insbesondere war es den Teilnehmern der zehntägigen Reise wichtig, Gespräche mit Repräsentanten der an der Ostküste gelegenen Gemeinden und dort aktiven Hilfsorganisationen zu führen. Im Vordergrund standen dabei die Fragen, wie es den Menschen fünf Jahre nach dem Tsunami und dreieinhalb Jahren Bürgerkrieg geht und was an Infrastruktur fehlt.
In Kalmunai besuchte die Delegation die noch in einem kleinen Trakt eines alten Hauses untergebrachte, voll belegte Kinderklinik des Ashraff Memorial Hospitals sowie den kurz vor der Fertigstellung stehenden Neubau, in den diese in Kürze einziehen sollte. Hier sollte dann auch die von der Srilankahilfe finanzierte Intensivpflegestation mit acht Betten eingerichtet werden.
Die Reisenden gewannen insgesamt den Eindruck, dass der Schwerpunkt zukünftiger Projekte sich eher auf eine Reihe größerer Orte, allen voran Kalmunai, konzentriert werden sollte. Es sollten die Gemeinden sein, in denen Tamilen und Muslime auf engstem Raum zusammenleben und wo es entsprechend größere Infrastrukturdefizite vor allem in der Gesundheitsversorgung sowie bei Bildung und Ausbildung gibt.